Alice Camera vorbestellbar, eine Mischung aus DSLM und Smartphone

Alice-Camera-auf-einem-Tisch-von-vorneAlice Camera mit einem Micro-Four-Thirds-Objektiv ©Photogram LTD

Alice ist eine KI-Kamera, die mit einem Android-Smartphone beziehungsweise Apple iPhone zusammenarbeitet. Dazu wird das Smartphone auf der Rückseite der Kamera eingeschoben und dient als Display und zum Bedienen der Kamera.

Derzeit läuft noch eine Crowdfunding-Kampagne des britischen Startups auf Indigo zu der Alice Camera (näheres unter diesem Link). Für umgerechnet 627 Euro kann man sich ein Early-Bird-Angebot sichern. Allerdings sollte man für diese wie alle anderen Crowdfunding-Kampagnen ein gewisses Risiko berücksichtigen. Derzeit gibt es nur einen Prototypen, die fertige Kamera soll im Oktober 2021 lieferbar sein.

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Alice Camera ist passend für Micro-Four-Thirds-Objektive (MFT)

Per Fast Wireless verbindet sich die Kamera drahtlos mit dem Smartphone, das als Bedienelement und Display dient. Das soll eine Echtzeit-Übertragung des Livebildes ermöglichen. Die Alice Camera ist kompatibel zu Objektiven des Micro-Four-Thirds-Systems, das bisher nur bei Kameras von Olympus und Panasonic zum Einsatz kommt. So soll man über 50 Objektive nutzen können.

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Künstliche Intelligenz Edge von Google

Als Bildsensor kommt der Sony IMX294 zum Einsatz, der auch für 4K-Videos optimiert ist, bei wenig Licht gute Ergebnisse liefern und einen hohen Dynamikumfang bieten soll. Die Auflösung des Sensors ist mit rund zehn Megapixel allerdings vergleichsweise gering. Die Kamera soll dank des Edge TPU chip einige Funktionen mit künstlicher Intelligenz (KI, bzw englisch AI) nutzen, die beispielsweise einen besseren Autofokus bieten soll. Für die Alice Kamera soll es ein Open-Source SDK geben, sodass jedermann Apps für die Kamera entwickeln kann.

Frau hält Alice Camera nachts auf der Straße

Alice Camera ist eine Symbiose aus einer Systemkamera und einem Smartphone

Flopp-Kandidaten mit ähnlichem Konzept

Die Idee, eine klassische Fotokamera mit einem Smartphone zu vereinen, ist nicht neu. Am ähnlichsten ist das Konzept der Kameraserie Sony DSC-QX1, QX10 (Amazon), QX30 und QX100, bei der wie bei der Alice-Kamera ein Smartphone als Bedienelement und Display dient. Übrigens hat Yongnuo, eigentlich hauptsächlich bekannt als Hersteller durchaus guter und günstiger Aufsteckblitze, sein der Sony-Serie doch sehr verwechselbar ähnlichen Yongnuo YN-43 wohl erst gar nicht auf den Markt gebracht. Samsung wagte sich mit der Galaxy Camera und Galaxy Camera 2 (Amazon) an eine Kompaktkamera mit Android-Betriebssystem. Auch der französische Hersteller DxO, eigentlich bekannt mit DxO PhotoLab (ehemals Optics Pro) sowie als neuer Besitzer der Nik Collection, hatte mit der DxO One (Amazon) eine Kamera im Angebot. Diese konnte man per Lightning-Anschluss allerdings nur an einem iPhone beziehungsweise einem iPad betreiben. Panasonic schließlich hatte sich mit der DMC-CM1EG-S (Amazon) eine interessante Variante im Angebot, die allerdings wie die anderen Produkte nicht sonderlich erfolgreich war und schnell wieder vom Markt verschwand – leider, wie ich finde. Dieses Smartphone bot eine Kamera mit einem Bildsensor, der mit einem Zoll sehr groß ausfällt. Entsprechend mächtig war auch das Objektiv, das eine Brennweite von 28 Millimetern (im Vergleich zum Kleinbildformat) bot.

Meine Einschätzung zur Alice-Kamera

Schön, dass es Konzepte wie diese gibt. Das bringt Leben in die Fotobranche und regt vielleicht auch die klassischen Kamerahersteller zu neuen Ideen an. Ob nun das Konzept der Alice-Kamera aufgeht? Ich habe meine Zweifel, sehe aber etwas Potential für diejenigen, die diese Kamera für Livestreams oder Vlogs verwenden möchten. Denn der Vorteil dieser Kamera: Fotos und Videos lassen sich wie vom Smartphone gewohnt sofort auf sozialen Netzen teilen. Doch das können auch einige Kompaktkameras bereits, die drahtlos mit einem Smartphone verbunden sind. So etwa die Sony ZV-1 (siehe Artikel) oder die Canon PowerShot G7 X Mark III (siehe Beitrag auf macwelt.de).

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